
Norden
Sukhothai
Sukhothai, die „Wiege Thailands“, die erste Hauptstadt des siamesischen Königreichs wurde im frühen 13. Jahrhundert gegründet und einst als „Morgenröte der Glückseligkeit“ verherrlicht. Auch heute noch zeugen die imposanten Überreste von der großen Bedeutung der Stadt.
Die Stadt Sukhothai erlebte ihre Blütezeit von 1279 bis 1298 unter König Ramkhanghaeng. Er war es auch, der die Kultur durch Kunst und Philosophie aus Indien, China und dem Khmer-Reich anreicherte und das auch heute noch existierende Alphabet erfand. Es entstand auch ein neuer Kunststil, der sogenannte Sukhothai-Stil, der noch heute in den Buddhadarstellungen und in den Überresten der Architektur der Epoche greifbar ist. Die Sukhothaiperiode ging Mitte des 14. Jahrhunderts zu Ende, da sich die Machtverhältnisse weiter in Richtung Süden verlagerten.
Sukhothai ist vor allem ein Mekka für kulturinteressierte Besucher hat aber auch landschaftlich äußerst reizvolle Seiten. Die Stadt Sukhothai selbst liegt rund 10 Kilometer entfernt vom historischen Park, der die Hauptattraktion der gesamten Provinz ist. Auch für seine herrlichen Keramik- und Töpferwaren ist die Provinz Sukhothai bekannt. Die sogenannte Sangkhalok-Keramik, die hier auch heute noch auf traditionelle Weise von Hand hergestellt wird, ist vor allem wegen ihrer filigranen Muster sehr beliebt. Auch die vielen Produkte aus dem handgewebten Hat Siao Stoff sind beliebte Souvenirs bei Reisenden aus aller Welt. Zahlreiche Unterkünfte in unterschiedlichen Kategorien laden Besucher ein, die Umgebung auch länger als nur einen Tag zu erkunden. Vor allem die kleinen Boutique Hotels der Provinz laden mit herrlichen Spas und bezaubernden Restaurants zum Erholen und Entspannen ein.
Unsere E-Broschüre über Sukhothai finden Sie hier.
SEHENSWÜRDIGKEITEN

Der Historische Park von Sukhothai
Rund 10 Kilometer nördlich der Stadt Sukhothai liegt zwischen den alten Stadtmauern der Historische Park von Sukhothai. Er ist ein weitläufiger Komplex mit 16 buddhistischen Tempeln, vier Hindu-Schreinen, Zierteichen, Festungswällen und Gräben auf einer Fläche von über 70 Quadratkilometern. Nach zehnjähriger Restaurierungsarbeit wurde er 1987 eröffnet und gilt als eines der bedeutendsten buddhistischen Wahrzeichen Asiens, das von der UNESCO in die Liste des Welt-Kulturerbes aufgenommen wurde.

Geschichtspark von Sukhothai
Der Historische Park von Sukhothai ist ein weitläufiger Komplex mit buddhistischen Tempeln, Hindu-Schreinen, Zierteichen, Festungswällen und Gräben auf einem riesigen Areal. An den gut erhaltenen Ruinen der Tempel und Stadtmauern erkennt man den sich damals entwickelnden thailändischen Stil in Kunst und Architektur, der heute als Sukhothai-Stil bekannt ist. Seit 1991 gehört der Geschichtspark von Sukhothai zusammen mit den Geschichtsparks Sri Satchanalai und Kamphaeng Phet zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Geschichtspark von Si Satchanalai
Nur einige Kilometer entfernt, liegt die ehemalige Zwillingsstadt Sukhothais Si Satchanalai, die als Sitz des Vizekönigs diente und genau wie Sukhothai mit prachtvollen Überbleibseln aus längst vergangenen Zeiten aufwartet. Der Geschichtspark am Ufer des Yom Flusses wartet mit ähnlich beeindruckenden historischen Schätzen auf, wie der Geschichtspark Sukhothai, ist allerdings sehr viel weniger frequentiert. Zu den Überresten, die dort zu sehen sind, gehören die Tempel Wat Chang Lom, geschmückt mit 39 Gipselefanten, Wat Chedi Chet Theo mit verschiedenen Typen von Chedis aus der Sukhothai-Zeit, Wat Nang Phaya, der "Tempel der Königin" und Wat Phra Si Rattana Mahathat.
Die folgenden Sehenswürdigkeiten liegen innerhalb der Stadtmauern der historischen Stadt:
Auf mehreren Ruinen stehen massive steinerne Buddhas. Ein Denkmal neben dem Eingang zur historischen Stadt erinnert an König Ramkhamhaeng. Typisch für die Architektur der Tempel aus der Sukhothai-Periode sind die Stupas in Form einer Lotosblüte.

Wat Mahathat
Ebenfalls innerhalb der Königsresidenz befindet sich der Tempel Wat Mahathat. Seit 1953 wurden auf einer Fläche von 240 mal 280 Metern neben dem zentralen Chedi im Khmer-Stil, dem Fundament der Ordinationshalle und der Vihara noch 209 kleinere Chedis im Sukhothai-Stil und weitere Gebäudekomplexe ausgegraben. Der runde Turm des Haupt-Chedi, der auf einem großen quadratischen Sockel ruht, bildet in seiner Spitze eine Lotosblüte nach. Seine quadratische Basis ziert ein Relief mit der Darstellung einer Zeremonie buddhistischer Anhänger. Daran schließen sich vier Ecktürme und vier Kapellen. Die sechs nach Osten verlaufenden Säulenreihen trugen einst das hölzerne Dach des größten Bot. Noch zu sehen sind einige restaurierte Buddhastatuen, die wieder an ihrem ursprünglichen Platz stehen. Die schönste Bronzestatue aus dem 14. Jahrhundert ließ König Rama I. allerdings nach Bangkok in den Wat Suthat bringen.

Wat Si Sawai
Die Ruinen des Wat Si Sawai liegen südwestlich des Wat Mahathat inmitten einer herrlichen Umgebung. Die drei Prangs werden von einer Lateritmauer umgeben. Der Haupt-Prang wurde als einziger im Lopburi oder Hindu-Stil errichtet. Etwas westlich abgesetzt steht seine Vihara. Die anderen Viharas, ebenfalls seitlich von den Prangs abgesetzt, sind jedoch im buddhistischen Stil errichtet. Nach Meinung von König Rama VI war der Haupt-Prang einst ein hinduistisches Heiligtum. Er fand nämlich dort die Überreste der Hindu-Skulptur Sayomphu, dem größten hinduistischen Gott in diesem heiligen Bezirk und diverse Shiva-Statuen. Erst später wurde dieses Kloster dann buddhistisch.

Wat Traphang-Ngoen
Der Wat Traphang-Ngoen liegt westlich des Wat Mahathat. Im Mittelpunkt sieht man einen quadratischen Sockel, darauf das Hauptgebäude, und in dessen vier Nischen stehende Buddhas aus Stuck. Davor befindet sich eine Vihara. Im Osten auf einer Insel steht ein Ubosot, ein Gebäude für die Zeremonien der Mönche. Es ist schon stark zerfallen, man kann nur noch die Laterit-Säulen sehen. Daneben findet man die Tempel Wat Sa Si, Wat Chana Songkhram und Wat Traphang-Thong, letzterer auf einer Insel eines Sees gelegen. Alle drei ähneln sich in ihrer Khmer-Architektur.

Wat Phra Phai Luang
Der Wat Phra Phai Luang war möglicherweise zu Zeiten der Khmer im 12. Jahrhundert das Zentrum der damaligen Hauptstadt. Die Überreste dreier Prangs, von denen nur der nördliche erhalten geblieben war, wurden vollständig renoviert, ebenso eine quadratische Stupa, das Klostergebäude, Mondop und eine Kapelle mit einem ruhenden Buddha.

Celadon Kiln Site Study & Conservation Center
Hier finden Besucher die Überreste von rund 500 erhaltenen ca. sechs Meter langen und drei Meter breiten Brennöfen aus Ziegelsteinen, sogenannte Tao Turiang. Ende des 13. Jahrhunderts wurden hier von chinesischen Handwerkern die berühmten feinen Sangkhalok-Keramiken aus Seladon für den gesamten südostasiatischen Raum gebrannt. Diese waren hauptsächlich in vier verschiedene Sorten unterteilt, solche ohne Muster und solche mit Sonnen-, Fisch- oder Blumenmustern.

Organic Agriculture Project
Dieses nachhaltige Tourismusprojekt ermöglicht es Besuchern selbst mit anzupacken und einen Einblick in den Anbau von Reis und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu bekommen. Alle Nahrungsmittel hier werden ausschließlich natürlich und ohne chemischen Düngungsmittel angebaut. Ein Museum sowie zahlreiche Informationsschilder bieten interessante Hintergrundinformationen zum Thema ökologisch Landwirtschaft. Wer das Alltagsleben der Bauern hautnah miterleben möchte, der kann sogar auf dem Areal übernachten. www.kaohomsukhothai.in.th

Ramkhamhaeng National Park
Der markanteste Punkt dieses Nationalparks ist die Bergkette Khao Luang, die in ihrer Form an eine liegende Dame erinnert. Die vier Gipfel, von denen der höchste rund 1.200 Meter misst sind allesamt mit natürlichem Grasland bedeckt. Die Bergkette liegt umgeben von Reisfeldern und flachem Farmland, das von den Flüssen Yom und Ping bewässert wird. Naturwanderpfade, Wasserfälle wie der Namtok Sai Rung und der Kräutergarten des Parks zählen zu den beliebten Attraktionen. Der Nationalpark bietet außerdem ein Heim für exotische Pflanzen, tropische Blüten und seltene Tierarten wie Kragenbären und Blutpirole.

Si Satchanalai National Park
Die bewaldeten Bergzüge diese Nationalparks erstrecken sich über weite Strecken und sind ineinander verschachtelt, was den besonderen landschaftlichen Reiz des Gebiets ausmacht. Der Park zeichnet sich außerdem durch seine weit ausgedehnte Graslandschaften und die vielen Wasserfälle aus; am bekanntesten ist wohl der siebenstufigen Namtok Huai Sai Khao, aber auch der Tat Dao Wasserfall oder der Pa Kayoa Wasserfall lohnen einen Besuch. Die zahlreichen Höhlen des Nationalparks laden Besucher zu einer Erkundungstour ein.
Ramkhamhaeng National Museum
Das Museum von Sukhothai zeigt herrliche Skulpturen und Keramiken. Im Mittelpunkt des Gebäudes ist ein schreitender Buddha ausgestellt, wie er typisch für die Sukhothai-Periode ist. Im ersten Stock stehen Kunstwerke anderer Epochen. Berühmt ist die Kopie einer Steintafel-Inschrift aus dem Jahr 1292 (das Original befindet sich im Bangkoker Nationalmuseum), in der es unter unterem heißt: " Glückliches Sukhothai! Das Wasser voller Fische, die Felder voller Reis. Der König bürdet seinen Untertanen keine Steuern auf... Wer mit Elefanten handeln will, der soll es, wer ein Gleiches mit Gold und Silber möchte, der soll es! Hell strahlen die Gesichter der Einwohner." Man sollte dieses Museum zuerst besuchen, ehe man den historischen Park durchstreift. Anhand eines Modells der Ruinenstadt kann man sich über die Lage der Sehenswürdigkeiten informieren und seinen Rundgang besser planen.
Königsresidenz
Die Königsresidenz, der einstige politische und religiöse Mittelpunkt, befindet sich im Zentrum der historischen Stadt. Sie bedeckt eine Fläche von 160.000 Quadratmetern. Ein Wassergraben umgibt das Gelände. Die ehemalige Königsresidenz besteht aus den Ruinen der profanen Gebäude, dem völlig zerstörten Königspalast und den Überresten eines anderen königlichen Gebäudes, Noen Phrasat genannt. Eine steinerne Sukhothai-Inschrift deutet an, dass es sich möglicherweise um eine Sala Phramat oder eine Buddha Sala gehandelt haben könnte. Im 19. Jahrhundert fand König Mongkut eine weitere bedeutende, in Stein gemeißelte Inschrift, die noch von König Ramkhamhaeng stammt. Außerdem entdeckte man Teile eines steinernen Throns, Manangkhasila Asana genannt. Aus der Inschrift geht hervor, dass König Ramkhamhaeng den Thron mitten in einem Zuckerpalmenhain aufstellen ließ. Später wurde dieser Thron in Bangkok im Tempel des Smaragd-Buddha aufgestellt.
Anreise und Verkehrsmittel
Am bequemsten erreicht man Sukhothai mit dem Flugzeug von Bangkok aus.
Die Staatliche Thailändische Eisenbahn verkehrt in täglichen Direktverbindungen zwischen Bangkok und Phitsanulok. Weitere Informationen finden Sie unter www.railway.co.th. Ab Phitsanulok verkehren Busse nach Sukhothai, die Entfernung beträgt rund 60 Kilometer.
Es verkehren außerdem Busse zwischen Bangkok und Sukhothai, Abfahrtspunkt ist i.d.R. das Northern Bus Terminal. Die Fahrzeit ist abhängig von der jeweiligen Busgesellschaft, beträgt jedoch meist um die 7 Stunden. Weitere Informationen zu Verkehrsmitteln innerhalb Thailands finden Sie hier.
Ferner kann man auch von Bangkok aus nach Sukhothai fliegen.
Innerhalb und rund um die Stadt Sukhothai gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich fortzubewegen. Neben Tuk-Tuks und Rikschas gibt es ebenfalls Busse und die Songtaews - zu Minibussen umfunktionierte Kleintransporter - die Reisende von A nach B bringen. Auch einige Buslinien stehen zur Verfügung. Viele Unterkünfte bieten ebenfalls einen Shuttleservice zum/vom Flughafen und zu Sehenswürdigkeiten etc. in der Umgebung an.